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  3. Krieg in der Ukraine: Wie Augsburger in der Ukraine das Leben von Babys retten

Krieg in der Ukraine
26.07.2022

Wie Augsburger in der Ukraine das Leben von Babys retten

Philipp Blobel (links) und Hendryk Pich sind aus Augsburg in die Ukraine gefahren, um einem Geburtskrankenhaus dringend benötigte Ausrüstung zu spenden.
Foto: Fridtjof Atterdal

Mit drei Transportern voller medizinischer Hilfsgüter sind Freiwillige 1600 Kilometer bis nach Czernowitz gefahren. Dort droht das Gesundheitssystem zusammenzubrechen.

Irena hat Angst um ihr ungeborenes Kind. Die 22-Jährige ist in der 28. Schwangerschaftswoche aus ihrer umkämpften Heimatstadt Cherson geflohen, Stress und miserable Bedingungen auf der mehrtägigen Flucht haben der Schwangeren zugesetzt. Jetzt sitzt die junge Frau mit den langen, hellbraunen Haaren auf einem Bett der Geburtsklinik in Czernowitz und hofft, dass die Ärzte eine Fehlgeburt verhindern können. "Die Frauen auf der Flucht, übernachten im Freien auf dem Feld, oft mit mehreren kleinen Kindern", berichtet sie. Die hygienischen Bedingungen und die Versorgung unterwegs seien fürchterlich. Das Pränatalzentrum im Westen des Landes ist gerade die letzte Hoffnung für viele Frauen, die vor Raketen und Bomben fliehen.

Doch trotz hervorragend ausgebildeter Ärzte gerät das Krankenhaus an seine Grenzen, denn es fehlt selbst an grundlegenden Medikamenten. Hilfe kommt aus Augsburg. Eine Initiative von Ärzten und Freiwilligen aus der Fuggerstadt haben mit Spendengeldern Medikamente und medizinische Geräte für über 70.000 Euro gekauft und sich auf den 1600 Kilometer langen Weg gemacht, um die Hilfsgüter persönlich zu überbringen.

Das Augsburger Hilfsteam.
Foto: Fridtjof Atterdal

Bereits zum vierten Mal fährt ein Team von Freiwilligen um den Oberarzt des Universitätsklinikums, Dr. Hendryk Pich, und Philipp Blobel vom Lions Club Augsburg Elias Holl sowie den Führungskräftecoach Dominic Jefferson mit Transportern voller medizinischer Güter in den noch friedlichen Westen der Ukraine, um mit gezielter Hilfe dort das Gesundheitswesen zu unterstützen. Mit dieser vierten Mission sind es Güter für über 330.000 Euro, die es den Ärzten in den von Binnenflüchtlingen überlaufenen Städten ermöglichen, die medizinische Versorgung am Laufen zu halten. "Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch unendlich wertvoll", weiß Hendryk Pich, der jede einzelne Lieferung mit seinen Ansprechpartnern im Kriegsland zusammenstellt und damit punktgenau Notlagen beheben und die Behandlung von Frauen, Kindern, aber auch verwundeten Soldaten sicherstellen kann.

An der ukrainischen Grenze ist es ruhig geworden

Die Fahrt von Augsburg nach Czernowitz geht über Österreich, Ungarn nach Rumänien. Die mit je zwei Fahrerinnen und Fahrern besetzten Transporter fahren in Ungarn unter der brennenden Sonne viele Stunden über die Ebene, schrauben sich in den Karpaten auf steilen Bergstraßen in die Höhe. Bei 34 Grad im Schatten macht die in einem der Wagen ausgefallene Klimaanlage die Strecke zur Tortur. Beschwerden gibt es dennoch keine - der Gedanke an die im Krieg leidende Bevölkerung der Ukraine macht demütig. Die Tour wird mit Fahrerwechsel ohne größere Pausen gefahren - weil alle Teammitglieder berufstätig sind, ist die Mission auf gerade mal vier Tage angesetzt.

An der ukrainischen Grenze ist es ruhig geworden.
Foto: Fridtjof Atterdal

Dieses Mal fallen zumindest die vielen Stunden Wartezeit an der Grenze zur Ukraine weg - die Fahrzeuge sind bereits angemeldet und außerdem hat sich die Situation dort im Vergleich zum Beginn des Krieges massiv entspannt. Wo sich noch im März tausende Flüchtlinge gedrängt haben, stehen etwas verloren das Zelt des Roten Kreuzes und eine Reihe von Dixi-Klos, die gerade niemand zu benötigen scheint. Zwei Frauen mit Plastiktüten laufen über den Fußweg zum ukrainischen Kontrollpunkt - in die Gegenrichtung sind gerade gar keine Fußgänger zu sehen.

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Die Zoll- und Grenzkontrollen sind in weniger als einer Stunde erledigt. "Bereits vor der Fahrt fällt eine gewaltige Papierflut an", weiß Missionsleiter Blobel. Für jedes Ziel sind vier verschiedene Ausfuhrdokumente anzufertigen - bei dieser Fahrt sind es 20 eng bedruckte Blätter. Schließlich transportiert man nicht nur wertvolle Güter wie Röntgengeräte, Wärmebettchen oder ein Kamera-System zur Schlüsselloch-Chirurgie. In den Transportern stehen auch Kisten voller Medikamente - manche davon fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Der Transport durch die Ärzte ist legal, muss aber akribisch dokumentiert sein. "Vor allem muss auch sicher gestellt sein, dass die Spenden bei ihren Empfängern ankommen", sagt Blobel. Trotz aller Bemühungen durch die Regierung Selenskyj, ist Korruption in der Ukraine immer noch ein ernsthaftes Problem. "Das ist der Grund, weshalb wir unsere Spenden grundsätzlich persönlich vor Ort den Empfängern übergeben", sagt Blobel.

Die Menschen halten so gut es geht Normalität aufrecht

Wenn man die Ukraine im Westen betritt, könnte man fast vergessen, dass dieses Land im Krieg ist. In der Stadt Czernowitz herrscht reger Autoverkehr, die Menschen gehen scheinbar unbeirrt ihrem Alltag nach. In den Läden und Cafés ist Betrieb, die Ukrainer halten so gut es geht Normalität aufrecht. Bislang ist Czernowitz von Angriffen verschont geblieben - auch wenn die ukrainische Luftabwehr vor wenigen Tagen auf die Stadt abgefeuerte russische Raketen in letzter Sekunde vom Himmel holen konnte. Die trügerische Sicherheit veranlasst Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten im Osten, hier Schutz zu suchen. Die Stadt mit 260.000 Einwohnern muss gerade 105.000 Binnenflüchtlinge verkraften, darunter 34.582 Kinder, wie es von offizieller Seite heißt.

Der Augsburger Hilfskonvoi wird an der Geburtsklinik bereits erwartet.
Foto: Fridtjof Atterdal

Dass hier alles andere als Normalität herrscht, offenbart ein zweiter Blick. Im Stadtzentrum betreibt die NGO "Remar S.O.S." ein großes Zelt, in dem täglich mehr als 1000 kostenlose Mahlzeiten für Flüchtlinge, aber auch für in Not geratene Einwohnerinnen und Einwohner von Czernowitz ausgegeben werden. Ein weiteres Zelt mitten im Zentrum dient als Massenunterkunft für Frauen und Kinder, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten. Was die Ukrainer von den russischen Invasoren halten, kann man wenig subtil an vielen Cafés und Restaurants sehen. Wo sonst das obligatorische "wir müssen draußen bleiben" mit einem Hunde-Icon steht, prangt jetzt eine stilisierte Zeichnung von einem "Svinosobaki" - einer Mischung aus Schwein und Hund - die verächtliche Bezeichnung für ihre russischen Peiniger.

Als der Augsburger Hilfskonvoi nach gut 26 Stunden Fahrt vor der Geburtsklinik vorfährt, wartet dort ungeduldig gefühlt die halbe Belegschaft. Auf der Treppe haben sich der Klinikdirektor, Chefarzt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen aufgebaut. Eine fahrbare Trage wartet darauf, mit Kisten beladen zu werden. Etliche Fotografen und die örtliche Fernsehstation beginnen, Fernsehbilder und Fotos vom Entladen der Fahrzeuge einzufangen. Während alle damit beschäftigt sind, die Kisten und Geräte auszuladen und vor dem Krankenhaus für die verschiedenen Empfänger zu sortieren, entsteht am Eingang zur Klinik Unruhe. Es dauert eine Weile, bis die subtile Frage, ob man nicht eben ins Haus kommen und eine kleine Erfrischung zu sich nehmen wolle, vom geschäftigen Team wahrgenommen wird.

Die Klinikleitung ehrt das Team mit einem Trachtenhemd und einer Freundschaftsurkunde.
Foto: Fridtjof Atterdal

Als Missionsleiter Blobel dem Drängen schließlich nachkommt, wartet ein Überraschung auf den Helfer: Die Klinikleitung hat eine Dankeszeremonie vorbereitet, um zu verdeutlichen, wie wertvoll die Hilfe aus Augsburg für das Krankenhaus ist. Als Vertreter des Teams erhält Philipp Blobel von Vize-Direktorin Liubov Godniuk eine "Wyszewanka", eine traditionelle ukrainische Tracht - "als Symbol für den Kampf für unsere Freiheit", wie der Dolmetscher übersetzt. Die dazu gereichte Urkunde ist mit "Dankbarkeit" überschrieben und ehrt die "bedeutende wohltätige Hilfe für Frauen und Kinder der Ukraine, die unter dem Krieg gelitten haben". Die Urkunde ist in lateinischer Schrift auf Deutsch, und nicht im in der Ukraine üblichen Kyrillisch verfasst, "damit alles sehen können, was Du für uns tust", so die Direktorin. Ausdrücklich gehe der Dank auch an die Teammitglieder, die mit ihrem Einsatz eine Brücke zwischen den Völkern schafften.

Die Geburtsklinik ist mit werdenden Müttern überbelegt

Der Rundgang durch die Geburtsklinik zeigt, wie dringend die Hilfe benötigt wird. Das Haus ist mit werdenden Müttern überbelegt, auf der Intensivstation liegen Babys mit schwersten Schädigungen. Die Anzahl der kleinen Patienten habe sich seit Beginn des Krieges verdoppelt, sagt der Leiter der Intensivstation, Denis Kolubakin. "Es kommen viel mehr Frühchen zur Welt und durch den Krieg haben sich auch die schweren Fälle erhöht", so der Mediziner. Grund sei der enorme Stress, dem die Mütter ausgesetzt sind - viele kämen mit psychischen Problemen wie einem posttraumatischen Belastungssyndrom (PSD) in die Klinik. Der kleinste Patient, der hier gerade aufgepäppelt wird, wiegt gerade mal 600 Gramm und braucht umfassende medizinische Versorgung.

Illia Koshurba ist der Chef der Neonatologie in Czernowitz und Verbindungsmann der Augsburger.
Foto: Fridtjof Atterdal

Das Pränatalzentrum in Czernovitz ist ein Krankenhaus der Kategorie Eins, was nach ukrainischer Zählung die höchste Versorgungsstufe bedeutet, ergänzt sein Chef, der medizinische Direktor für Neonatologie, Illia Koshurba. Der Arzt hat in Deutschland studiert und ist der Verbindungsmann für Henryk Pich. Die Behandlung von Mutter und Kind zeichne sich durch eine enorme Spezialisierung und teure Behandlungen aus, erklärt er. Neben vielen Medikamenten hat das Team aus Deutschland auch ein Hochfrequenz-Beatmungsgerät im Gepäck, das für Frühchen ab 500 Gramm Körpergewicht das Atmen übernimmt. "Jetzt mit der Lieferung können wir wieder normal arbeiten", sagt Korshurba. Und wenn die Vorräte aufgebraucht sind? Der weißhaarige Arzt lächelt traurig und zuckt etwas ratlos mit den Schultern. Immerhin seien die Augsburger nicht die einzigen Spender - auch das Universitätsklinikum Bonn habe zuletzt Güter geschickt.

Die Helfer aus Augsburg beliefern an diesem Tag nicht nur das Geburtskrankenhaus. Insgesamt sind es fünf Kliniken, die ihre Listen an Hendryk Pich geschickt haben - auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden können, haben die Augsburger für alle etwas dabei. Auch das Regionalkrankenhaus der Stadt erhält einige dringend benötigte Geräte, mit denen unter anderem verletzte Soldaten behandelt werden können.

Die Mission hat auch ein diplomatisches Ziel

Die Mission ist auch diplomatischer Natur. Gerade mal vier Tage ist der neue Gouverneur der Oblast Tscherniwzi, Ruslan Zaparaniuk, im Amt, trotzdem nimmt er sich die Zeit, Philipp Blobel offiziell zu empfangen. An dem Treffen im Regierungssitz der Hauptstadt Czernowitz nehmen auch die Direktoren der größten Krankenhäuser sowie weitere Regierungsvertreter teil. Blobel war aufgrund seines Einsatzes im Juni von Gouverneurs-Vorgänger Sergij Osatschuk zum "Sonderbeauftragten der Oblast Czernowitz" bestellt worden, der die Beziehungen zwischen dem Oblast und der Bundesrepublik Deutschland verbessern soll. In dem Gespräch geht es nicht nur um weitere Hilfsprojekte für die notleidende Bevölkerung. Der Augsburger wird auch mit einem hohen Verdienstorden des Obast ausgezeichnet, dem Orden "Die dankbare Bukowina", der für außerordentliche Verdienste zum Wohl der Bürger Czernowitz verliehen wird.

Auch für ein Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen nimmt sich Gouverneur Tscherniwzi Zeit. Als Gouverneur ist er nicht nur Chef der Verwaltungseinheit, sondern auch der oberste militärische Befehlshaber der Region. Der ehemalige Leiter der regionalen Oschadbank trägt olivgrüne Militäruniform, in blau prangt das Wappen der Oblast auf dem Ärmel. Mit seiner randlosen Brille und dem offenen Gesicht kann man ihn sich nur schwer als Befehlshaber einer Stadt im Krieg vorstellen. Doch an seiner Entschlossenheit, für die Region zu sorgen, lässt der Ukrainer keinen Zweifel aufkommen.

Zaparaniuk betont, wie dankbar die Stadt für die mitgebrachten Spenden ist und wie wichtig die Hilfen aus Augsburg, aber auch der restlichen EU für sein Land gerade sind. "Es ist gut zu sehen, dass Europa zur Freundschaft bereit ist", sagt er. Ohne Solidarität der europäischen Partner, könnte sein Land diesen Konflikt nicht durchstehen. "Menschen jeden Alters müssen gerade unter extremen Bedingungen ausharren", sagt er. Besonders die Kinder, die in diesem Konflikt traumatisiert und physisch und psychisch verletzt würden, schmerzten ihn. "Ich bewundere, mit welchem Mut und welcher Kraft die Menschen das durchstehen."

Die Spenden werden von Mal zu Mal weniger

Auf der Rückfahrt werden schon wieder Pläne für eine Folgemission geschmiedet. Denn obwohl man sich mit nur drei Transportern gegen den Zusammenbruch eines ganzen Gesundheitssystems stemmt, sei die Hilfe weit mehr als nur symbolischer Natur. "Was wir heute mitgebracht haben, macht für die Ärzte einen großen Unterschied in der Behandlung ihrer Patienten", sagt Henryk Pich. Vor allem die medizinischen Geräte, wie die Arthroskopie-Kamera, die an das Regionalkrankenhaus gegangen ist, ermöglichten manche Eingriffe erst wieder. Seit die Kamera dort kaputt gegangen war, konnten die Ärzte nicht mehr in den Körper schauen, um beispielsweise Granatsplitter zu lokalisieren, erklärt der Mediziner. Und eine zweite Ebene gebe es bei den Hilfsaktionen. "Wir strecken mit unserem Einsatz die Hand aus und sagen den Ukrainern, ihr seid unsere Nachbarn, wir wollen euch in Europa", sagt der Arzt. Und auch wenn es pathetisch klinge: "Es ist uns nicht egal, dass ihr für eure Freiheit Blut vergießen müsst!"

Ob es weitere Einsätze gibt, liege jetzt an der Spendenbereitschaft der Augsburger, sagt Missionsleiter Blobel. Die sei von Einsatz zu Einsatz zurück gegangen. Viele Menschen hätten durch die nachlassende Medienpräsenz das Gefühl, dass der Krieg in der Ukraine gar nicht mehr so schlimm sei, glaubt er. "Dabei ist das Gegenteil der Fall, unsere Hilfe ist nötiger denn je."

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